Logo des Schulmuseums mit zwei Löwen und Schild
Schriftzug Erstes Bayerisches Schulmuseum Sulzbach-Rosenberg e.V.

Entstehung

Zur Entstehungsgeschichte des Schulmuseums in Sulzbach-Rosenberg

Die Planung und Errichtung des Schulmuseums erfolgte auf Initiative des damaligen Leiters der Schulabteilung bei der Regierung der Oberpfalz, Abteilungsdirektor Richard Bauer. Im September 1978 stellte die Stadt Sulzbach-Rosenberg das frei gewordene Schlößlschulhaus zur Verfügung. Am 13. Juli 1979 wurde in Sulzbach-Rosenberg der Verein „Erstes Bayerisches Schulmuseum Sulzbach-Rosenberg e.V.“ gegründet. Vor der Gründung fand eine umfassende Erhebung über noch brauchbare Schuleinrichtungen und Lehr- und Lernmittel früherer Jahre statt.

Am 19. März 1981 konnte das Schulmuseum offiziell eröffnet werden. Den laufenden Unterhalt tragen die Stadt Sulzbach-Rosenberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach. Die Errichtung des Museums wurde und wird u .a. gefördert durch die Bayerische Landesstiftung, das Bayerische Nationalmuseum, den Bezirk Oberpfalz und das Arbeitsamt Schwandorf. Das Schulmuseum konnte nur durch die Hilfe zahlreicher Mitarbeiter eingerichtet und aufgebaut werden, denen an dieser Stelle herzlichst gedankt wird.

Das Schlößlschulhaus in Rosenberg, Sitz des „Ersten Bayerischen Schulmuseums“

Seit 1979 ist das ehemalige Schlößlschulhaus Sitz des „Ersten Bayerischen Schulmuseums Sulzbach- Rosenberg“. Es hat eine lange Geschichte als Schulhaus hinter sich und befindet sich im Stadtteil Rosenberg, direkt neben dem ehemaligen Schlösschen „Franziskaruh“, von dem es auch seinen Namen hat.

In drei Bauabschnitten erhielt es seine heutige Form: 1896 wurde der Ostteil als evangelisches Schulhaus mit 2 Schulsälen und einer Hilfslehrerwohnung erbaut. Zwei Lehrer unterrichteten damals 165 Werktags- und 57 Sonntagsschüler. Schon 1908 wurde der Mittelbau mit einem weiteren Schulsaal und einer Lehrerwohnung errichtet. Drei Lehrer unterrichteten nun 221 Werktags- und 71 Sonntagsschüler. Für die 272 Volks- und 29 Fortbildungsschüler reichte das Haus schon bald nicht mehr aus, so dass 1934 noch der Westbau hinzukam. Bis 1978 diente die alte Schlößlschule als Schulgebäude, zuletzt der Rosenberger Grundschule.

Ab 1979 wurde dieses alte Schulhaus mit seinen 13 Räumen, den vielen Fluren und Hausgängen, als Schulmuseum eingerichtet und am 19. März 1981 offiziell eröffnet. Durch den Ausbau der ehemaligen Lehrerwohnung im 2. Stock des Hauses konnten zusätzlich ein Raum für Sonderausstellungen und Räume für das umfangreiche Bücherarchiv gewonnen werden.

Unterhalb des Schulhauses befindet sich im ehemaligen Lehrergarten ein eigens angelegter Schul- und Lehrgarten, in dem über 80 heimische Nutz- und Zierpflanzen betrachtet werden können.

Gedanken zum Konzept des Schulmuseums

Es gibt in Deutschland kaum jemanden, der nicht eine Schule besucht hat. Dieser Zeitabschnitt, in dem wesentliche Grundlagen für das weitere Leben gelegt werden, bleibt den meisten in guter Erinnerung. Die vielen Veränderungen im Laufe der Geschichte verschonten natürlich auch die Schulen nicht. Große, zentrale Schulgebäude mit modernster Ausstattung und guter Erreichbarkeit sind typisch für Schulen in unserer Zeit. Ein altes Schulhaus, in dem Generationen von Kindern ihre Schulzeit verbrachten, gibt es in vielen Orten gar nicht mehr. Die mündlichen Erzählungen von älteren Generationen sind oft der einzige Anhaltspunkt über die Vergangenheit der Schule.

Daraus entstand die Idee für ein Museum zur Schulgeschichte. Pädagogisches Material aus der Vergangenheit sollte gesammelt und so präsentiert bzw. begreifbar gemacht werden, dass es auch bei „Nicht-Pädagogen“ Interesse weckt. Ein Schulmuseum muss also die kulturelle Aufgabe und Verpflichtung erfüllen, das nur noch wenig Vorhandene zusammenzutragen, zu bewahren und auch zu pflegen. Damit heutige und künftige Generationen das Schulleben ihrer Vorfahren nachempfinden können.

Die geschichtlichen Wurzeln der Volksschule liegen in Deutschland etwas über 200 Jahre zurück. Aber erst Anfang des 19. Jahrhunderts mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht bemühte sich der Staat um Ausbau und Erweiterung vor allem der Elementarschulen. Die räumliche Unterbringung der Schulen in früheren Jahrhunderten und auch noch in vergangenen Jahrzehnten war dabei recht einfach. Die Schulzimmer waren dürftig eingerichtet und ausgestattet. Das Ansehen der Schulen hatte einen nur geringen Stellenwert. Im Laufe vergangener Jahrhunderte hat sich das aber stark verändert. Die Schulen heute sind mit den Schulen der Vergangenheit kaum mehr vergleichbar.

So entstand in Sulzbach-Rosenberg, im fast hundertjährigen Schlößlschulhaus, ein Schulmuseum, das sich als Begegnungsstätte für Erwachsene und Schulklassen versteht. In 13 Ausstellungsräumen wird die Vergangenheit lebendig und für jedermann zugänglich.